IM FOCUS DER PRESSE
„Aus meiner Schulzeit" - Alltagsgeschichte pur
Eine vergnügliche Anekdotensammlung
"Aus meiner Schulzeit" ist der Titel eines neuen Buches aus dem Lokalverlag. Das Autorenteam Karl Bösl und Oskar Duschinger stellen damit eine vergnügliche Anekdoten- sammlung, basierend auf Bösls
Tagebucheintragungen von 1928 bis 1936 vor,- einer nicht nur für den Burglengenfelder entbehrungsreiche Zeit, in der auch in unserem Raum die unheilvolle politische Entwicklung ihren Lauf nahm. „Aus
meiner Schulzeit" ist auch ein Zeitdokument, zeigt die Oberpfälzer Menschen, wie sie sich und ihre Heimat verstanden, wie sie lebten.
Oskar Duschinger und Karl Bösl präsentierten am Freitag ihre gemeinsame Publikation im Pfarrheim St. Michael der Öffentlichkeit. Sie sind ein ungleiches Team. Oskar Duschinger, 29, freier Journalist
und Lehrer sowie sein Autorenkollege Karl Bösl, geboren 1922 in Burglengenfeld, der nach Volksschulzeit, Krieg und französischer Gefangenschaft bis zu seiner Pensionierung im Eisenwerk Maxhütte
gearbeitet hat. Trotzdem haben sie zusammen ein sehr homogenes Werk geschaffen. Den Stoff lieferte Karl Bösls Tagebuch aus seiner Zeit in der Burglengenfelder Volksschule. Bösl hatte bereits seit
vielen Jahren, wie er selber sagt, aus den kräftigen Anekdoten ein Buch zu machen, doch getraute er sich nicht allein an die schwierige Arbeit. Oskar Duschinger, der bereits vor einigen Jahren ein
Buch über den Schwandorfer Landrat Hans Schuierer publizierte und neben seinem Beruf als Lehrer auch als Journalist arbeitet, unterstützte Bösls Idee und kümmerte sich hauptsächlich um die
sprachliche Gestaltung der Geschichten. „Aus meiner Schulzeit" ist nicht nur eine Sammlung der Geschichten aus Bösls Kindertagen, sie ist auch ein Zeitdokument der Jahre um 1930, als nicht nur in
Berlin die politisch en Verhältnisse zugunsten der Nationalsozialisten umkippten. Aus der Sicht des Schuljungen „Kare" zeigt sich wie die Bewohner des ländlichen Raums damals die Welt erlebten.
„Ich möchte sagen, das ist Alltagsgeschichte pur!", so Autor Duschinger. Viele der Geschichten hätten auch ihn ins Staunen versetzt: „Nur wenige wissen, dass die Menschen auf dem Lande damals noch
in Strohsäcken schliefen oder die Familie gemeinsam aus einer Schüssel aß", wie Duschinger erläutert. Auch in der Schule waren die vergangenen Jahrhunderte noch gegenwärtig. Da trohnte der Lehrer
noch auf einem hohen Katheder - und wehe den Schülern, die er von seinem Hochsitz beim Schwätzen ertappte: Ihnen drohte Bestrafung mit dem "Spanischen Stecken", ein äußerst schmerzhaftes
Utensil.
Aus meiner Schulzeit wolle, so Duschinger, dass die Menschen dieses Raumes ihre so nahe Vergangenheit kennen und schätzen lernten. Denn „der Mensch jener Zeit war auf's Engste verbunden mit der
Natur", und dieser Trend zur Wertschätzung der Natur sei auch heute, „nach langen Jahren der Missachtung und des Raubbaus" wieder da.
„Aus meiner Schulzeit 1928-1936", illustriert von Hans Bauer und mit vielen alten Stadtansichten und Fotos aus jenen Jahren, ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.