„Wie in einem Film!"
Herr Ellert, waren die 20er, 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts wirklich die „gute, alte Zeit?"
Ellert: Ich bin in diese Zeit hineingeboren worden und erlebte sie als harte Zeit. Oft hatten wir am Monatsende nicht einmal mehr Brot in der
Schublade. Vor allem die kinderreichen Familien in ihren schäbigen
Arbeiterwohnungen, ohne Strom und fließendes Wasser, hatten wahrlich kein leichtes Leben. Ich erinnere mich aber auch gern an meine unbeschwerte Kinder- und Jugendzeit.
Was vermissen Sie am meisten aus jenen Jahren?
Ellert: Für uns Kinder war es trotz aller Not eine unbeschwerte Zeit. Wir waren keine „Stubenhocker", sondern hielten uns wann immer möglich in der freien Natur auf. Statt Computer spielten wir Verstreckerles, Räuber und Gendarm, Bogenschießen, Schussern, Reifentreiben und vieles mehr. Heute sieht man an manchen Tagen überhaupt keine Kinder mehr draußen.
Woher kommt es, dass Sie sich heute mit fast 91 Jahren immer noch so genau an jene Geschehnisse in Bodenwöhr erinnern?
Ellert: Ich bin ein großer Freund von Flora und Fauna. Ich setze mich bei schönem Wetter gerne auf eine Bank und genieße es die blühende Blumenwiese zu betrachten, dem Plätschern eines Baches zu lauschen, die Vögel zwitschern zu hören oder dem Quaken der Frösche zuzuhören. Dabei zieht die Vergangenheit oft an mir vorüber wie in einem Film. Die Geschehnisse haben sich so im Laufe der vielen Jahren eingeprägt bei mir.