Kurz vor dem 30- jährigen Aus, so Autor Oskar Duschinger, sei der einstige Kampf gegen die WAA wieder in aller Munde. Es seien neue Bücher erschienen und sogar ein Kinofilm. Es fänden in ganz
Bayern Diskussionen statt in Vereinen, in Ortsverbänden, aber auch in den Schulen. Jene Ereignisse rund um den Bauzaun würden wieder lebendig. Die unbeugsamen Widerstandskämpfer von einst stünden
wieder im Mittelpunkt und vornean jener Mann, „der sich damals in vorderster Front den Verfechtern der Plutoniumfabrik entgegenstemmte“.
Duschinger: „Die WAA Wackersdorf ist wieder allgegenwärtig, wenngleich sie zum Glück auf dem Friedhof der Oberpfälzer Geschichte ruht.“
Schuierer selbst bezeichnete das Aus der WAA als einen Glücksfall, „ ja einen Segen für die mittlere Oberpfalz, wirtschaftlich, aber auch ökologisch“. Die WAA, so Schuierer in Nabburg, sei nicht
nur eine Gefahr für Natur und die Gesundheit der Menschen gewesen, „sie war auch eine Gefahr für die Demokratie und den Rechtsstaat“. Dass die Justiz das Disziplinarverfahren gegen ihn schließlich
eingestellt habe, habe aber gezeigt, „dass unser Rechtsstaat letztlich doch funktioniert“.
Als Gallionsfigur, so Hans Schuierer, habe er sich nie gesehen und sehe er sich auch heute nicht. Er sei einfach zur rechten Zeit am richtigen Platz gewesen und habe mit allen legalen Mitteln gegen
den Bau dieser WAA gekämpft. Dass ein Landrat die Weisung einer Regierung nicht befolgt habe, sei bis dahin undenkbar gewesen und sei seines Wissens auch nachher nicht mehr vorgekommen.
Wenn diese WAA in Wackersdorf gebaut worden wäre, erklärte Schuierer, hätte das eine Verödung zumindest der mittleren Oberpfalz bedeutet. Durch den Baustopp hingegen seien die Voraussetzungen
geschaffen worden für zahlreiche Betriebsansiedelungen und wirtschaftlichen Aufschwung.
Wolfgang Nowak, dessen unglaubliches Wissen rund um die WAA-Vorgänge, auch in dem neuen Schuierer-Buch stecke, so Duschinger, präsentierte einen Bilder-Rückblick auf die Vorgänge im Taxöldener Forst. Dabei konnte er auch die Geschwister Winter begrüßen, die musikalisch den WAA-Widerstand begleiteten, ebenso wie Altbürgermeister Arnold Kimmerl, der sich schon früh für eine Energiewende stark gemacht hatte.