30 Jahre sind eine lange Zeit. Das Wort "Digitalisierung" stand noch in den Sternen. Archive wurden aufgelöst oder gerieten in Vergessenheit. Ehemalige "Eisenwerker" suchten in ihrer Vergangenheit nach Details ihres Arbeiterlebens in der "Maxhütte". Ein Strahlen erfüllte ihre Gesichter, wenn sie vom Leben in "ihrer Maxhütte" erzählten.
Bilder: Volkskundemuseum BUL, Gschwendner, Duschinger, Seitz
Einblicke in die Geschichte der "Mahxütte" in Haidhof
Es war einst ein stolzes Werk: das Eisenwerk Maximilianshütte Haidhof. Der Name „Maxhütte“ stand für ein Eisenwerk, für eine Stadt für einstmals über 9000 Arbeitnehmer, für eine bedeutende Epoche der industriellen Entwicklung in der Oberpfalz. Am 30. Juni 1990 schloss, nach fast 150 Jahren Stahlproduktion, das Haidhofer Stahlwerk seine Pforten.
Generationen von Arbeitern aus dem Städtedreieck und weit darüber hinaus hatten dort ihr Brot verdient und ihre Familien ernährt. Nun, fast 30 Jahre, später blickt der ehemalige Lokal-Journalist Oskar Duschinger zurück auf die letzten Jahre der Maxhütte in Haidhof. Duschinger, dessen Vater und Großvater im Eisenwerk arbeiteten, stand nicht nur vor den Werkstoren und sprach mit den leidgeprüften Arbeitern „Wir Arbeiter sind der letzte Dreck“; er ging in seinen Kommentaren auch hart mit den Wirtschaftsbossen ins Gericht „Schachmatt in einem Zug?“ Er zeigte in zahlreichen Interviews für „lokal im Städtedreieck“ wie beispielsweise mit dem Betriebsratsvorsitzenden Heinrich Schäffer „Wir produzieren ja hier keinen Wald- und Wiesenstahl“ hoffnungsvolle Alternativen auf und stellte zusammen mit dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Dietmar Zierer resignierend fest: „Der Countdown abwärts beginnt“.
Für sein neues Buch über die Maxhütte recherchierte Duschinger nochmal in den lokal-Ausgaben der 80er und 90er Jahre. Mit seiner Serie über das isenwerk Maximilianshütte in Haidhof will er jene bewegte Zeit noch einmal aufleben lassen.