Die WAA und die Maximilianshütte in Haidhof erregten im nahezu identischen Zeitfenster die Gemüter der Menschen in der Oberpfalz. Das traditionsreiche Eisenwerk galt als "Auslaufmodell", die
hochtechnisierte WAA als Zukunftssymbol. Beide Projekte fanden 1989 bzw. 1990 ihr Ende.
Die einen kämpften mit letzter Leidenschaft dagegen (WAA) - erfolgreich! Die anderen versuchten mit letzter Verzweifelung ihr Werk zu erhalten - vergeblich!
30 Jahre später blickte Autor Oskar Duschinger nocheinmal zurück. Das Thema war naheliegend: Sein Großvater und Vater hatten im Eisenwerk Haidhof gearbeitet und er stand als junger Journalist vor den
Werkstoren, als es brenzlig wurde, schloss sich den Demonstrationen und berichtete vom verzweifelten Kampf der Eisenwerker.
Wie entwickelte sich die Stadt Maxhütte-Haidhof nach dem Ende des
Traditionswerkes in Haidhof? Was passierte in den letzten Jahren vor dem Aus im Werk?
Oskar Duschinger bat zahlreiche Akteure - Arbeiter, Ingenieure,
Betriebsrat und Arbeitsdirektor, Konkursverwalter und Museumsdirektorin - zurückzublicken.
Der Autor forschte in seinem privaten Archiv nach Unterlagen, Bildern, Interviews, Gesprächspartnern, Informanten und Erinnerungen ehemaliger "Maxhütter".
Dabei traf der Autor auf den "Maxhütte"-Kenner Gerhart Gröninger, einst Verwaltungschef im Maxhütter Rathaus und zu jener Zeit direkt mit den Problemen der Maximianshütte konfrontiert.
Duschinger und Gröninger setzten sich zusammen, um die letzten Jahre des Eisenwerkes Haidhof zu resümieren und die Weiterentwicklung der Stadt nach dem Ende der Maximilianshütte zu
verfolgen.
Als Symbol der "Rettung" steht heute der "Eisenmann" im Foyer der Maxhütter Stadthalle. Gert Gröninger rettete das einstige "Wahrzeichen", das zuvor im Eingangsbereich der Hüttenschänke und später des Rathauses stand, nach der Schließung des Werkes für die Nachwelt.
Schließlich holte man sich zahlreiche Autoren ins Boot, um das Thema "Maxhütte" aus verschiedenen Blickwinkeln auszuloten: vom einfachen Arbeiter über die Museumsleiterin bis hin
zum letzten Konkursverwalter des Eisenwerkes.
Schließlich waren 22 Autoren mit an Bord:
Thomas Barth, Manfred Henn, Margit Berwing, Gerhard Hoffmann, Günther Hochstetter , Gustl Frieser, Ernst und Fritz Meier, Manred Leiss, Heinrich Schäffer, Jobst Wellensiek, Hans Seitz, Otto Rohleder,
Erwin Soutschek, Ferdinand Deinzer, Werner Klenk, Hans Schuierer, Volker Dörrich, Gerhard Gröninger, Detlev Richter, Susanne Plank und Oskar Duschinger.
30 Jahre nach dem Ende des Eisenwerkes waren alle noch voller Erinnerung an eine aufregende Zeit.
Reinhard Vinzenz Gampe hatte zuvor schon den Song für das neue "Maxhütte"-Buch komponiert. Sein Titel "Dampfschiff".
Dampfschiff
Chor: Respekt vorm Dampfschiff
Weil gar a so raucht!
Es raucht, weil unterm Kessel da muass brenna
Es raucht, und oben hauts die Funken naus
Es raucht, es is koana zum erkenna
Der sagt, Ende, da Ofen is aus
Es raucht, des sichert euch die Arbeit
Es raucht, doch der Rauch steigt ins Hirn
Des glaubt ma gern, des Märchen von da Arbeit
Doch es raucht vor allem wegam Zwirn
Es raucht koa Kamin mehr in hint in Haidhof
Es raucht Zigarrn der Stahlbaron mit Hirn
Es warn a paar, de a bissl lauter gfragt ham
Des hat eam graucht, de wolltn a was vom Zwirn
Koa Rauch mehr am Himmel überm Sauforst
Verraucht is nur der Ärger ned da Zorn
D'Vögel fliagn zwar wieder über Haidhof
Doch jetz staubts, es is am End vergessen worn
Koan Respekt vor Industrie, Finanz und Adel
De moanan, dass ohne sie nix lafft
Respekt hab i nur no mehr vorm Dampfschiff
A wenns scho lang koa Mensch mehr braucht
Reinhard Gampe
www.gampe-music.com