Wie schön war es, wenn Mutter in der Adventszeit mit dem Backen begann und das ganze Haus mit dem Duft von Zimt und Vanille erfüllt war. Wenn Vater seine wundervolle Krippenwelt aus Moos, Tannenzweigen und kleinen Ästchen bastelte.
Es ringt uns noch heute ein Staunen ab, mit welcher Hingabe unsere Eltern und Großeltern das Weihnachtsfest
vorbereiteten.
Draußen lag an Heiligabend noch Schnee, während im Holzofen die glühenden Holzscheite knisterten und knackten. Wenn Vater zur abendlichen Sitzweilzeit seine Geschichten erzählte, schauderte den
Zuhörern bei dem Gedanken an die nach Pech und Schwefel stinkenden Hoimänner, an das wilde Goich oder die kreischenden Hexen.
Getrübt wurde das Weihnachtsfest, wenn der Vater oder der Sohn nicht dabei waren, weil sie als Soldat an der Front ums Überleben kämpften. Weihnachten sollte das Fest der Liebe sein, doch der Friede
war, während der beiden Weltkriege, weit weg. Aus dem Hexenkessel des Hasses gab es für viele kein Entrinnen.